Vertreibungsthema verbindlich an Niedersachsens Schulen

27.08.2008

Zu der Entscheidung der niedersächsischen Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann, "Flucht und Vertreibung" mit Beginn des neuen Schuljahres zum verbindlichen Unterrichtsthema zu machen, erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU (OMV), Helmut Sauer (Salzgitter):

Die OMV begrüßt die Entscheidung der niedersächsischen Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann (CDU), Flucht und Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten, dem Sudetenland und den südosteuropäischen Ländern mit Beginn des neuen Schuljahres zum verbindlichen Unterrichtsthema in den allgemeinbildenden Schulen Niedersachsens zu machen.
Hiermit wird eine langjährige Forderung der OMV Niedersachsen nunmehr in die Tat umgesetzt.

Die OMV hatte bereits auf dem Landesparteitag 2004 der niedersächsischen CDU einen Antrag durchgesetzt, in dem die Landesregierung einstimmig aufgefordert wurde, durch eine stärkere Thematisierung von Flucht und Vertreibung der Deutschen mit all ihren Folgen im Schulunterricht, der Geschichte des deutschen Ostens den ihr gebührenden Raum einzuräumen, damit diese nicht dem Vergessen anheim gegeben wird und daraus politische Kon-sequenzen in der Zukunft gezogen werden.

Herzlich danke ich Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann sowie dem Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, dem Landtagsabgeordneten Rudolf Götz, für ihren Einsatz und die konsequente Umsetzung dieser Forderung. Gerade der Landesbeauftragte hat sich vehement für die verbindliche Berücksichtigung des Themas im Unterricht eingesetzt. Zu Recht hat Götz kürzlich darauf hingewiesen, dass der Wiederaufbau Niedersachsens nach dem Krieg vor allem durch das Engagement der Heimatvertriebenen ermöglicht wurde. 1,2 Millionen (darunter 800.000 Schlesier) sind damals nach Niedersachsen gekommen. Sie haben nicht resigniert, sondern sich mit Mut und Weitsicht in das gesellschaftliche Leben integriert.

Heute hat jede dritte Familie in Niedersachsen einen Vertriebenenbezug. Da die Erlebnisgeneration der Vertriebenen kleiner wird, ist es wichtig, die Erinnerung an die Nachkriegsjahre wach zu halten, denn Freiheit und Frieden müssen von jeder Generation entweder erarbeitet oder bewahrt werden.