Sauer: Vertriebene verlieren verdienten Mitstreiter

17.02.2015

Zum Tode des ehemaligen Bundesvertriebenenministers Dr. h.c. Heinrich Windelen (CDU) erklärt der Bundes­vorsitzende der Ost- und Mittel­deutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Ver­triebenen und Flüchtlinge – Helmut Sauer (Salzgitter):

In der Nacht zum 16. Februar 2015 ist unser langjähriger enger Mitstreiter, mein schlesischer Landsmann und guter Freund Heinrich Windelen im Alter von 93 Jahren verstorben. Geboren 1921 im schlesischen Bolkenhain, wurde seine Familie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Warendorf vertrieben, wo er schon 1946 der CDU beitrat. In seinen fast sieben Jahr­zehnten treuer Mitgliedschaft und aktiven Einsatzes lagen ihm aus eigener Schicksalsverbundenheit die Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen und Flüchtlinge am Herzen. Für diese konnte er in seinen 33 Jahren als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Kreises Warendorf – als Bundes­ver­triebe­nen­minister, als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, als Vor­sitzender des Haushaltsausschusses im Deutschen Bundestag, als Bundesminister für inner­deutsche Beziehungen sowie als Bundestagsvizepräsident – politisch viel bewegen.

Windelen war einer ehrlicher, engagierter und hochangesehener Politiker, dessen Wirken zeigte, dass Heimatrecht und Ver­ständi­gungswille sich nicht ausschließen. Er setzte sich in der Bundesrepublik Deutschland, in seiner schlesischen Heimat vor Ort und in Warschau aktiv für eine Aussöhnung mit Polen ein. Zwischen 1991 und 1995 war er als Co-Vorsitzen­der der „Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit“ tätig. Es ist bezeichnend, dass er sowohl in seinem neuen Zuhause Waren­dorf als auch in seiner Geburtsheimat Bolkenhain/Bolków als Ehrenbürger ausgezeichnet wurde.

Die Vertriebenen und Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler in der OMV trauern um einen verdienten Parlamentarier, auf dessen Lebenswerk sie mit Hochachtung blicken. Sein Engagement bleibt beispiel­haft für viele Landsleute.