Sauer: Mehr Rückhalt für Deutsche in Polen!

22.11.2012

Anlässlich der neuerlichen rechtsnationalen Verbalattacken der polnischen PiS-Partei gegen die deutsche Volksgruppe in Polen erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) Helmut Sauer (Salzgitter):

Erneut wogt eine Welle von Hasspropaganda der Partei „Recht und Gerechtigkeit" (PiS) gegen die deutsche Volksgruppe durch die polnische Republik. Erst im letzten Jahr hatte der Parteivorsitzende Jaroslaw Kaczynski darauf angespielt, ein Deutschstämmiger könne kein guter Staatsbürger Polens sein, indem er die schlesische Autonomiebewegung RAS als „verkappte deutsche Option" zu entlarven meinte. Die neuerlichen Ausfälle gehen auf das Konto von Slawomir Klosowski, einem ehemaligen Staatssekretär für Bildung unter der Kaczynski-Regierung: Dieser verhöhnte die deutsche Volksgruppe als „Parasit", der „den polnischen Staat wie eine Kuh melkt" und warnte gar vor einem „Kosovo in Polen". In ihren Ausfällen schreckt Kaczynskis PiS-Partei selbst vor einem Vergleich des Verbandes der Deutschen in Polen mit der baskischen Terrororganisation ETA nicht zurück.

Wer derartige Anschuldigungen erhebt, ist eine Gefahr für das freie Europa! Nicht nur, weil Sprache und Kultur der seit Jahrhunderten angestammten deutschen Bevölkerung im heutigen Polen unter dem Schutz der europäischen Minderheitengesetze stehen, wie sie auch z.B. für die Sorben oder die Dänen in Deutschland gelten, sondern insbesondere, weil die europäischen Volksgruppen und Minderheiten, ebenso wie wir Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler, seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Brückenbauern zwischen den europäischen Staaten zählen.

Viele Betroffene vermissen, dass das deutsche Auswärtige Amt solchen Angriffen und Unterstellungen öffentlich widerspricht! Klare Zeichen der Solidarität mit der deutschen Volksgruppe fehlten auch im vorigen Jahr, als Einrichtungen und Autos der deutschen Bevölkerung in Oppeln mit Hakenkreuzen beschmiert wurden. Ob jenes stetige Schweigen, wie es die Polen-Beauftragte der Bundesregierung Cornelia Pieper an den Tag legt, solche rechtsnationalen Attacken nicht geradezu provoziert, kann nicht ausgeschlossen werden.

Vor diesem Hintergrund muss wohl die Arbeit der selbsternannten „Polen-Experten", wie z.B. Gesine Schwan (Frankfurt/Oder), Rita Süßmuth (Darmstadt) und Gerhard Schröder sowie einiger „Wissenschaftler" aus Oldenburg (Bundesinstitut), Braunschweig (Schulbuchinstitut) und Breslau (Willy-Brandt-Zentrum) kritischer hinterfragt werden. Jahrzehntelang haben diese bei ihren zahlreichen Gesprächen an den kalten und warmen Warschauer Büfetts die Interessen der eigenen Landsleute ausgeklammert und sind gleichzeitig gegen die gerechte Menschenrechtspolitik der Repräsentanten der Heimatvertriebenen und ihrer Einrichtungen hierzulande Sturm gelaufen.