OMV-Bundesvorstandssitzung am 21. März 2015 in Berlin

23.03.2015

Vorstellung des Museumskonzepts Friedland

Auf der Bundesvorstandsitzung der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) - Union der Vertriebenen und Flüchtlinge - präsentierte das Projektteam des Museums das Konzept des sich im Aufbau befindlichen zeitgeschichtlichen Museums Friedland im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin.
Klaus Engemann, Referatsleiter im Niedersächsischen Innenministerium, führte in die Thematik ein, in dem er die bald 70-jährige Geschichte des Grenzdurchgangslagers Friedland nachzeichnete. „In Friedland bestehe die Besonderheit, dass das Land Niedersachsen am historischen Ort bei weiter laufenden Aufnahmebetrieb des Grenzdurchganglagers Friedland ein zeitgeschichtliches Museum zu den Themen Flucht, Vertreibung, Migration und Integration errichte“, so Engemann.

Im Anschluss informierte Projektleiter Oliver Krüger über die Grundzüge des Museumskonzepts. Unter dem Titel „Abschied, Ankunft, Neubeginn“ wird das Museum Friedland bis 2020 in drei Bauabschnitten realisiert. Der erste Bauabschnitt – die Sanierung und museale Aufbereitung des historischen Bahnhofsgebäudes von 1890 - befinde sich in der Umsetzung und werde bis Jahresende 2015 abgeschlossen. Als weitere Bauabschnitte folgen das Besucherzentrum und die Akademie.

Der Kurator und Leiter des wissenschaftlichen Aufbauteams Dr. Joachim Baur erläuterte die Ausstellungskonzeption und präsentierte erste Entwürfe der Dauerausstellung im historischen Bahnhof. Die folgenden Erörterungen im Bundesvorstand zeigten, dass zahlreiche Menschen in Deutschland eine enge, oftmals auch emotionale Bindung mit dem Ort Grenzdurchgangslager Friedland verbinden. Der Bundesvorstand der OMV erwägt, sehr zur Freude des Teams vom Museum Friedland, im kommenden Jahr im Grenzdurchgangslager Friedland zu tagen, natürlich verbunden mit einem Besuch des dann eröffneten Museums Friedland.

Bericht über die Beendigung des Kirchlichen Suchdienstes

Über den Kirchlichen Suchdienst, der seine Tätigkeit nach 70 Jahren zum 30. September 2015 einstellen wird, berichtete Vorstandsmitglied Paul Hansel (München/Vaterstetten), der derzeit als kommissarischer Geschäftsführer des Suchdienstes fungiert. So habe der Kirchliche Suchdienst im Laufe seiner Geschichte etwa 20 Millionen Datensätze gesammelt und ca. 18 Millionen Auskünfte zum Verbleib vermisster Personen, zu Renten- und Schadenersatzansprüchen sowie zu Personenstandsanfragen erteilt. Eine besondere Aufgabe sei die Zustellung der ca. 1,2 Millionen Kriegspostsendungen gewesen, die während und am Ende des Zweiten Weltkrieges nicht hatten zugestellt werden können. „Wir sind sozusagen das Einwohnermeldeamt des deutschen Ostens", erklärte Hansel und wies darauf hin, dass die gesammelten Daten unterdessen sämtlich digital im Bayreuther Lastenausgleichsarchiv vorlägen. Über die Tätigkeit im Suchdienst hinaus könne dort weiterhin auf die Informationen zugegriffen werden.