Lammert: Heutige Herausforderungen müssen bewältigt werden wollen

27.11.2015

Soeben ist auf der Bundesdelegiertentagung der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – im Berliner Konrad-Adenauer-Haus der ehemalige langjährige Bundestagsabgeordnete Helmut Sauer (Salzgitter) mit großer Mehrheit zum Bundesvorsitzenden der in der CDU/CSU organisierten Vereinigung der Vertriebenen, Flüchtlinge und Aussiedler wiedergewählt worden. Sauer wird somit auch seine Arbeit im CDU-Bundesvorstand fortsetzen können, dem er nun seit fast 26 Jahren angehört.

In seiner ausführlichen Rede ging Helmut Sauer auf sämtliche wichtigen Bereiche der Vertriebenen- und Aussiedlerpolitik ein. Zum fortwährend aktuellen Leitwort der Bundesdelegiertentagung „Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute" erklärte er: „Die Menschheit hat aus unserem Schicksal leider wenig gelernt." Auch wenn deutsche Vertriebene und aktuelle Flüchtlinge nicht vergleichbar seien, müssten Vertreibungen nach wie vor geächtet und könnten Fluchtursachen nur in breiter, internationaler Solidarität bekämpft werden. Für den Rückhalt, den die Vertriebenen mit ihren berechtigten Anliegen in den Unionsparteien aus CDU und CSU genießen, dankte Sauer herzlich.

Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert MdB (CDU) erinnerte in seiner Ansprache an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren, als Deutschland zerstört und auch am moralischen Tiefpunkt war. Vor diesem Hintergrund sei auch der Einsatz der Vertriebenen für den Wiederaufbau Deutschlands nicht genug zu würdigen. Mit Bezug auf die derzeitige Situation erklärte er: „Dass die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, größer wären als die damaligen, kann ich nicht erkennen." Gerade die eigene Geschichte zeige, dass Deutschland den aktuellen Aufgaben gewachsen sei, wenn nur der Wille vorhanden sei.

Auch die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe in der CDU/CSU-Bundestagfraktion Gerda Hasselfeldt MdB (CSU) lobte das seit Jahrzehnten ungebrochene Engagement der deutschen Vertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler für ihre Anliegen. Moralisches Fundament dieser Arbeit sei die Charta der deutschen Heimatvertriebenen, die sie als „großartigstes Versöhnungswerk in der europäischen Nachkriegsgeschichte" bezeichnete. Im Hinblick auf die Situation von Flucht und Vertreibung damals und heute betonte sie, dass nach dem Zweiten Weltkrieg Landsleute nach Deutschland gekommen seien. Dies dürfe nicht vergessen werden.