Kreuzweg in Albendorf eingeweiht

Die Marienwallfahrt nach Albendorf (Wambierzyce) in der Grafschaft Glatz hat eine mindestens bis in das 16. Jahrhundert zurückzuverfolgende Tradition, zu der nicht nur die barocke Wallfahrtskirche „Mariä Heimsuchung", sondern auch der aus 14 Altären bestehende Kreuzweg auf dem Albendorfer Kalvarienberg gehört.

Mehrere hundert Jahre pilgern deutsch-, polnisch- sowie tschechischsprachige Gläubige bereits zur Albendorfer Madonna. Gerade der Zustand des Kreuzweges aber war in den vergangenen Jahren immer schlechter geworden: Die nach 1946 gefertigten polnischen Sockelinschriften blätterten ab und ließen die darunter verborgenen, originalen deutschen Texte wieder sichtbar werden. Außerdem erwies sich die in den 1980er Jahren erfolgte Restaurierung der Gemäldetafeln als qualitativ unzureichend.

Mit Rücksicht auf die Geschichte dieses Wallfahrtsortes und die Kulturgeschichte der Region Glatz insgesamt hatte auch der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – Helmut Sauer (Salzgitter), der gebürtig aus Quickendorf (Lutomierz) am nahegelegenen Eulengebirge stammt, immer wieder eine abermalige Restaurierung des Kreuzweges thematisiert und gewünscht, die deutschen Sockelinschriften wiederherstellen, gleichzeitig aber Tafeln mit polnischen und tschechischen Übersetzungen anbringen zu lassen. Nach Gesprächen vor Ort, mit der „Stiftung Kaplan Gerhard Hirschfelder" und deren Vorsitzendem Hans-J. Taube sowie mit den in Deutschland für den Kulturerhalt zuständigen Stellen bei der Bundesregierung war es ihm gelungen, eine Mittelbereitstellung von rund 17.000 EUR für die Restaurierung des Albendorfer Kreuzweges zu erreichen. Organisatorischer Träger für die Arbeiten wurde die Hirschfelder-Stiftung mit beispielhaftem Einsatz u.a. von Prof. Joachim Pabsch (Hildesheim).

Am Sonntag nach Fronleichnam konnten die 14 wiederhergestellten Stationen mit ihren dreisprachigen Tafeln feierlich eingeweiht werden. Hierzu waren außer Helmut Sauer auch der Glatzer Großdechant Prälat Franz Jung (Münster), eine Delegation der Mittelsteiner Heimatgemeinschaft sowie Pater Albert OFM von der Kirchengemeinde Albendorf anwesend.

Der Visitator für die Gläubigen und Priester aus Breslau, Branitz und Glatz, Pfarrer Dr. Joachim Giela (Münster), kam wenige Tage später ebenfalls nach Albendorf, um die gelungenen Restaurierungen zu bestaunen.