Grußwort an den EAK

10.05.2011

Grußwort des Bundesvorsitzenden der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV), Helmut Sauer (Salzgitter), anlässlich der 48. Bundestagung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) am 13. Mai 2011 in Berlin

Sehr geehrter Herr Bundesvorsitzender, lieber Thomas,
sehr geehrte Delegierte, sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde des Evangelischen Arbeitskreises,

zur diesjährigen Bundestagung über­mittle ich für den Vorstand der Ost- und Mittel­deut­schen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) herz­liche Grüße der Verbundenheit.

Sie haben Ihre Tagung unter das Leitwort „Unsere Schöpfungsverantwortung - Orien­tie­rung für eine nachhaltige Umwelt- und Klimapolitik" gestellt. Im Zusammen­hang mit dem Erdbeben in Japan vom 11. März 2011, dem davon ausgelösten Tsunami und der Kata­strophe im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi greifen Sie somit ein Thema von besonders aktueller Brisanz auf. Durch den in diesem Ausmaß nicht vorhersehbaren Unfall ist nach den furchtbaren Ereignissen von Tschernobyl erneut deutlich geworden, dass Kernkraft kein aus­schließ­liches Thema der Energiepolitik ist. Im Sinne unserer Schöpfungs­verant­wortung müs­sen wir den Risiken dieser Technik begegnen, denn sie ist wie kaum eine andere in der Lage, uns und unserer Umwelt Schaden zuzufügen. In der Diskussion darüber darf es aber nicht nur um mögliche Unfallszenarien und einen daraus verständ­licher­weise abzu­leitenden Atomausstieg gehen. Noch immer besteht die Notwendigkeit, ab­schließend zu klären, wie mit den verbrauchten Brennelementen zu verfahren ist, für die eine auf Jahr­tausende aus­gelegte Lagerstätte gefunden werden muss. Als langjähriger Bundestagsab­geordneter für den Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel, in dem sich der Schacht „Konrad" und die Lagerstätte „Asse" befinden, sowie aus niedersächsischer Sicht mit dem geplanten Endlager „Gorleben" bin ich jahrzehntelang mit der Problematik der Endlagerung vor Ort konfrontiert.

Mit den Kernthemen seiner diesjährigen Tagung zeigt der EAK aber auch, dass die Proble­me, denen sich eine nachhaltige Umwelt- und Klimapolitik stellen muss, nicht mit der aktuellen, sehr technischen Debatte über die Kernkraft enden. Viele mindestens gleich­rangige Themen beschäftigen uns ebenfalls seit Jahrzehnten und dürfen nicht vergessen werden. Daher ist es gut, dass der EAK gera­de jetzt den Finger in die offenen Wunden legt und gesellschaftliche und politische Lösungen anre­gen will.

Die Schöpfung zu bewahren - Verantwortung für die Mitmenschen, für Umwelt und Klima zu übernehmen - ist sowohl christliche Notwendigkeit als auch konservativer Auftrag und somit ganz klar eine Angelegenheit von CDU/CSU und ihrer Vereinigungen. So ist es nur konsequent, dass viele engagierte Christen im EAK seit Jahrzehnten auch auf diesem Gebiet immer wieder für die Vereinbarkeit von christlichen Werten und politischen Erfor­der­nissen werben. Zur Schöpfungsverantwortung gehört auch, das Recht auf die Heimat anzuerkennen, Ver­trei­bungsverbrechen zu ächten und zukün­ftig zu verhindern. Für diese Ziele setzen wir Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaus­siedler in der OMV uns ein, denn es sollte jedem Menschen die Möglichkeit gegeben werden, dort friedlich zu leben, wo er geboren wurde.

Für die Zusammenarbeit im letzten Jahr danke ich Dir, lieber Thomas, und Ihnen, lieber Herr Pastor Meißner und freue mich auf eine ver­trauens­volle, ja freund­schaftliche Fort­setzung. Für die Tagung wünsche ich viel Erfolg, konstruktive Dis­kus­sionen sowie ein positives Medien­echo. Für die Arbeit weiterhin Gottes reichsten Segen.