Sauer: Stiftungskonzept umsetzen Streit beilegen!

11.12.2014

Nach einem Besuch des OMV-Bundesvorstandes in der aktuellen Ausstellung der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" im Deutschen Historischen Museum (DHM) und einem Arbeitsgespräch mit dem Stiftungsdirektor erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – Helmut Sauer (Salzgitter) zur aktuellen Debatte:

Für die zukünftige Arbeit der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung" ist es wichtig, den aktuellen Streit beizulegen und das bestehende Stiftungskonzept umzusetzen.

Behauptungen eines Informationsdefizites im wissenschaftlichen Beirat, was die Stiftungs-Werkstattausstellung im DHM und die gleichzeitig dort stattfindende griechische Gastausstellung „Twice a Stranger" anbelangt, sind unverständlich, da der Beiratsvorsitzende Prof. Dr. Stefan Troebst die Gastausstellung selbst empfohlen haben soll. Im Übrigen ist es Aufgabe eines Beiratsvorsitzenden, intern den Stiftungsrat zu beraten und nicht, den Stiftungsdirektor öffentlich zu kritisieren.

Der Ansatz der griechischen Gastausstellung wird zu Unrecht bemängelt. So soll deren Darstellung von Flucht und Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht ausreichend in den Kontext der nationalsozialistischen Verbrechen eingebettet sein und habe daher entfernt werden müssen. Vor Ort wurde aber deutlich, dass der angeblich fehlende Kontext durch die Werkstattausstellung der Stiftung angemessen und richtig dargestellt wird.

Dem Vorwurf, der Stiftungsdirektor wolle Flucht und Vertreibung der Deutschen eigenmächtig zu „dem" Schwerpunkt der Stiftungsausstellung machen, ist zu widersprechen. In dem im breiten Konsens beratenen und einstimmig beschlossenen Stiftungskonzept aus dem Juni 2012 heißt es u.a. wörtlich: „Die Dauerausstellung präsentiert einem breiten Publikum Ursachen, Ablauf und Folgen von ethnischen Säuberungen in Europa, wobei Flucht, Vertreibung und Integration der Deutschen den Schwerpunkt bilden."

Die Umsetzung dieses Konzeptes ist im Gange: Prof. Dr. Manfred Kittel hat die Stiftung über fünf Jahre lang erfolgreich aufgebaut. Im letzten Jahr ist eine symbolische Grundsteinlegung unter Anwesenheit der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel MdB (CDU) und dem damaligen Staatsminister für Kultur und Medien Bernd Neumann (CDU) erfolgt. Die Bauarbeiten am Deutschlandhaus schreiten voran. Die Stiftung wird somit auch öffentlich sichtbar.

Vor diesem Hintergrund halte ich den aktuellen, in die Öffentlichkeit getragenen Umgang mit Prof. Kittel für unangemessen. Auch die Neu-Berufung eines Beiratsvorsitzenden mit mehr Aufgabenerkenntnis für die von ihm erwartete Arbeit könnte die Situation erheblich entspannen.