Sauer: Polnisch-deutsche „Annäherung" bei historischer Halbwahrheit?

08.06.2016

Zur derzeit im Foyer des Paul-Löbe-Hauses des Deutschen Bundestages gezeigten Ausstellung „Polen und Deutsche – Geschichten eines Dialogs" erklärt der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – Helmut Sauer (Salzgitter):

Die aktuell im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages zu besichtigende Ausstellung „Polen und Deutsche – Geschichten eines Dialogs" offenbart sich bei näherer Betrachtung als ein mit Geschichtsklitterei und historischen Halbwahrheiten gespicktes Werk.

Die Führungsspitze der deutschen Minderheit aus Polen und ich waren über diese unvollständige und zum Teil sogar unwissenschaftliche Arbeit bei unserem Besuch am 7. Juni 2016 entsetzt.

Auch mein schlesischer Landsmann, der Breslauer Reichstagsabgeordnete und Reichstagspräsident Löbe (SPD), würde diese ohne deutsche Beteiligung erstellte, polnische Ausstellung mit Sicherheit als einseitige und historisch unsaubere Darstellung ablehnen.

Es ist bezeichnend, wenn in der aktuellen Ausgabe von „Das Parlament" (Nr. 23 vom 6. Juni 2016) gerade derjenige Journalist diese Ausstellung über den grünen Klee lobt, der unlängst in einer überregionalen Tageszeitung einer CDU-Abgeordneten unhaltbare Aussagen zum deutsch-polnischen Verhältnis andichtete.

Welch oberflächliche Kenntnisnahme der Abgeordneten, ja Würdelosigkeit im deutschen Parlament, dem ich selbst von der VII. bis zur XII. Legislaturperiode (1972-1994) angehört habe.