Sauer beim Gedenken an die Opfer der Oberschlesischen Tragödie in Lamsdorf

28.02.2016

Am 25. Januar 2016 wurde im oberschlesischen Lamsdorf/Łambinowice stellvertretend für alle Opfer der nach dem Zweiten Weltkrieg im kommunistischen Polen von den Nationalsozialisten übernommenen oder neu errichteten Arbeits- und Internierungslager gedacht.

Hierzu eingeladen hatte der Verband der sozial-kulturellen Gesellschaften der Deutschen in Polen (VdG) unter seinem Vorsitzenden Bernard Gaida.

Kranzniederlegung

 
Nach einer vom Volksgruppenseelsorger Pfarrer Dr. Peter Tarlinski geleiteten Andacht in der Lamsdorfer St.-Maria-Magdalena-Kirche wurden auf dem Friedhof Kränze niedergelegt und Gedenkworte zum 70. Jahrestag der „Oberschlesischen Tragödie“ gesprochen. Bernard Gaida erinnerte an die schrecklichen und menschenverachtenden Praktiken, die Tausende von deutschen Zivilisten in den Jahren 1945 bis 1946 in Lamsdorf und in anderen Lagern das Leben gekostet hatten. Die Oppelner Konsulin Sabine Haake erklärte, dass ohne den Überfall des nationalsozialistischen Deutschlands auf Polen diese Tragödie nicht stattgefunden hätte und dass aber solche Taten gleichwohl nicht vergessen werden dürften, damit sie nie wieder vorkämen.

Zahlreiche Vertreter der deutschen Volksgruppe in Polen waren zur Gedenkveranstaltung gekommen, darunter auch der Abgeordnete der Deutschen Minderheit im polnischen Sejm Ryszard Galla. Ebenfalls anwesend war Marek Mazurkiewicz, Bevollmächtigter des Oppelner Woiwoden für die nationalen Minderheiten. Aus Deutschland hatte auf besondere Einladung des VdG der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge – und Landesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien im Patenland Niedersachsen Helmut Sauer (Salzgitter) seine Teilnahme zugesagt. Sauer, der schon seit den 70er Jahren enge Kontakte in die oberschlesische Heimat seiner mütterlichen Verwandtschaft im nahegelegenen Schelitz (Chrzelice) und Lonschnik (Łącznik) pflegt, ist es seit jeher ein wichtiges Anliegen, dass die überwiegend zivilen Opfer auch jener dunklen Zeit nicht in Vergessenheit geraten. In diesem Zusammenhang verwies Sauer auf das Buch von Dr. Esser (Braunschweig) „Die Hölle von Lamsdorf“.