Prag mangelt es weiterhin am Willen zum Dialog

17.05.2005

Zur Aufstellung einer Benes-Skulptur vor dem Prager Außenministerium erklärt der Vorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV), Helmut Sauer (Salzgitter):

Die Aufstellung der Benes-Skulptur stellt einen bewussten Versuch dar, den aufkeimenden Dialog zwischen Tschechen und den heimatvertriebenen Deutschen zu stören.

Schon die Ehrung des früheren tschechischen Staatspräsidenten durch das Prager Parlament vor drei Jahren verfolgte ausschließlich das Ziel, die Sudetendeutschen zu provozieren.

Angesichts der jüngsten ermutigenden Signale bedeutender gesellschaftlicher Gruppen in der Tschechischen Republik, insbesondere der Kirchen, die sich jüngst kritisch zur Vertreibung der Deutschen und weiterer, damit verbundener, Verbrechen geäußert haben, ist diese Geste der Prager Führung umso bedauerlicher.

Dennoch werden sich die deutschen Heimatvertriebenen durch solche Provokationsversuche, kommen sie nun aus Prag oder Warschau, nicht von ihrem Weg abbringen lassen, den Kontakt mit den Menschen in der alten Heimat zu suchen und den Prozess der Versöhnung voranzubringen.

Mit der Enthüllung der Benes-Skulptur ist einmal mehr deutlich geworden, dass es nicht, wie von der Bundesregierung behauptet, die Vertriebenen sind, die den Dialog mit unseren osteuropäischen Nachbarn behindern, sondern die politisch Verantwortlichen dieser Staaten, die keine Bereitschaft zeigen, sich mit den dunklen Kapiteln ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Daher fordere ich den Bundeskanzler und seinen Außenminister auf, ihre Politik der Ausgrenzung gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen zu beenden und sie endlich in ihren Bemühungen zum Dialog zu unterstützen.