Helmut Sauer begleitete Kulturstaatsministerin Grütters in Breslau

19.09.2016

Ende August 2016 besuchte die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Prof. Monika Grütters MdB, die diesjährige Europäische Kulturhauptstadt Breslau und informierte sich dort über das reiche und vielschichtige geschichtliche und kulturelle Erbe der Stadt.

Vor Ort sprach sie mit Vertretern aus der polnischen Politik und der Kirche, so z.B. mit Stadtpräsident Rafał Dutkiewicz, Erzbischof Józef Kupny und dem niederschlesischen Marschall Cezary Przybylski. Ebenso traf sie mit zahlreichen Kulturschaffenden zusammen und lotete mit ihnen Perspektiven der deutsch-polnischen kulturellen Zusammenarbeit aus. Zu den Gesprächen und Begegnungen hatte sie auch den Bundesvorsitzenden der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) – Union der Vertriebenen und Flüchtlinge, Helmut Sauer (Salzgitter), als Begleitung eingeladen.

Grütters schaute sich in Breslau u.a. die Dominsel mit ihren Baudenkmälern, die Synagoge zum Weißen Storch und die im Vier-Kuppel-Pavillon an der Jahrhunderthalle gastierende Ausstellung des Hamburger Bahnhofs in Berlin „Summer Rental. Sammlung Dr. Erich Marx" an. Außerdem verschaffte sich die Kulturstaatsministerin einen persönlichen Eindruck von diversen Projekten im Bereich Architektur und Denkmalschutz, die in den letzten Jahren mit finanzieller Unterstützung ihres Hauses restauriert wurden. Hierzu zählen etwa das Oratorium Marianum, die Fassaden der Kirche „Maria auf dem Sande" oder die Markthalle. Nach diesem kulturhistorischen Stadtrundgang betonte Grütters: „Breslau ist eine blühende kulturelle und dynamische Metropole im Herzen Mitteleuropas. Die Stadt war Schmelztiegel der Völker und Kulturen. Auch die schlimmen und schmerzlichen Zeiten unserer gemeinsamen Vergangenheit haben hier ihre Spuren hinterlassen. Es ist beglückend zu sehen, dass Breslau immer mehr zum Zentrum deutsch-polnischen Miteinanders in Europa wird. Die wunderbare Idee der Kulturhauptstadt Europas steht beispielhaft für die Fähigkeit der Kultur, tragfähige Brücken der Verständigung zu bauen, gerade dann, wenn Politik und Diplomatie es auch einmal schwer haben. Solche Brücken braucht Europa heute mehr denn je."

Auch ein Treffen mit Vertretern der deutschen Volksgruppe in Schlesien stand auf dem Programm. Außer einem persönlichen Kennlernen ging es dabei um Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit und Förderung. Es nahmen u.a. der Vorsitzende des Verbandes der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, Bernard Gaida, die Vorsitzende der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft (SKGD) in Breslau, Renate Zajaczkowska, der Vorsitzende der SKGD im Oppelner Schlesien, Rafał Bartek, der Vorsitzende der SKGD in der Woiwodschaft Schlesien, Marcin Lippa, sowie der Abgeordnete der deutschen Minderheit im Warschauer Parlament, Ryszard Galla, am Gespräch teil. Der OMV-Bundesvorsitzende Helmut Sauer nutzte die Gelegenheit, um auf die bereits seit Jahrzehnten bestehende, gute Zusammenarbeit zwischen der OMV und den Deutschen Freundschaftskreisen in Polen hinzuweisen.

Sauer, der auch Landesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien im Patenland Niedersachsen ist und noch Heiligabend 1945 im niederschlesischen Quickendorf geboren wurde, kommentierte später: „Ich freue mich über das große Interesse an der Geschichte und Kultur Breslaus und Schlesiens, mit dem Kulturstaatsministerin Grütters in die Metropole Niederschlesiens gekommen ist. Die Begegnung mit dem dortigen, lebendigen deutschen Kulturerbe, mit den in der Heimat verbliebenen Deutschen und mit dem positiven Umgang der Bevölkerung mit der Geschichte ist nicht durch Bücherwissen zu ersetzen. Es war mir eine Ehre, der Kulturstaatsministerin diesen Teil meiner Heimat etwas näher bringen zu dürfen."