Grußwort des Bundesvorsitzenden der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV), Helmut Sauer (Salzgitter), anlässlich des Deutschlandtages der Jungen Union Deutschlands (JU) am 16. bis 18. Oktober 2009 in Münster
Sehr geehrter Herr Bundesvorsitzender, lieber Philipp,
sehr geehrte Delegierte, liebe Freundinnen und Freunde,
zum diesjährigen Deutschlandtag im Messe- und Congress-Center Halle Münsterland in Münster übermittle ich für den Vorstand der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) herzliche Grüße der Verbundenheit.
Eurer Tagung habt Ihr den Leitsatz „Politischen Extremismus bekämpfen! Unser Engagement für Demokratie" gegeben und stellt damit ein Thema in den Mittelpunkt, das im Jahr 2009 unsere besondere Aufmerksamkeit verdient.
So erinnern wir uns in diesem Jahr an zwei Ereignisse, deren abscheuliche Folgen uns wie wenige andere gezeigt haben, in welche Abgründe politischer Extremismus Menschen führen kann: Vor 70 Jahren begann mit dem Angriff des diktatorisch regierten Deutschen Reiches auf Polen der Zweite Weltkrieg und stürzte Millionen Unschuldige weltweit ins Verderben. Zehn Jahre später besiegelte die Gründung der DDR die Errichtung einer weiteren Diktatur auf deutschem Boden, in deren Bestehen grundlegende Menschenrechte vielfach mit Füßen getreten wurden.
Andererseits feiern wir in diesem Jahr ebenfalls zwei Jubiläen, die uns vor Augen geführt haben, wie viel Schaffensdrang und Durchsetzungskraft Demokratien beziehungsweise demokratische Bewegungen entfalten können: Als die Bundesrepublik Deutschland vor 60 Jahren gegründet wurde, war kaum vorauszusehen, welche Erfolgsgeschichte dem westlichen Nachkriegsdeutschland damit beschieden sein würde. In relativ kurzer Zeit entwickelte sich der demokratisch regierte Teil unserer deutschen Heimat zu einer der international führenden Industrie- und Wirtschaftsnationen, wurde zu einem geachteten Handelspartner und durfte erleben, wie sein demokratisches System zum Modell für andere Nationen wurde. Vor 20 Jahren dann bewirkte eine große, friedliche Demokratiebewegung in der damaligen DDR die Grenzöffnung zur Bundesrepublik und läutete damit die Vereinigung der beiden Staaten in Deutschland ein.
Wie kaum ein zweites Land haben wir in Deutschland also die Gefahren des politischen Extremismus erleben müssen, durften aber auch erfahren, welchen Segen Demokratie einer Gesellschaft bringen kann. Diese Erkenntnis für immer im Wissen und Gewissen unseres Volkes festzuschreiben, sollte jedem Bürger ein Anliegen sein.
Ihr als größte deutsche politische Jugendorganisation übernehmt dabei seit Eurer Gründung eine wichtige Aufgabe: Fest in der Mitte unserer Gesellschaft verortet, der Demokratie verhaftet und im Bewusstsein, dass sich das menschliche Gewissen vornehmlich in der Jugendzeit herausbildet, wendet Ihr Euch seit Jahrzehnten erfolgreich gegen jegliche Form des politischen Extremismus - egal ob von rechts oder links. Durch Euer Handeln habt Ihr schon viele Generationen junger Menschen positiv beeinflusst, ihnen die Errungenschaften der Demokratie nahe gebracht und somit Euren Teil zum friedlichen Miteinander in Deutschland beigetragen. Gerade in diesem Sinne sind dankenswerterweise aus den Reihen der Jungen Union viele hunderttausende von politischen Führungskräften und Mandatsträgern hervorgegangen.
Uns in der OMV organisierten Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler wiederum betrifft Euer Tagungsthema ganz besonders, da viele von uns direkt unter politischem Extremismus zu leiden hatten: Millionen Menschen mussten im Zuge eines Vergeltungsaktes der Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg das Unrecht der Vertreibungen erdulden. Ohne die Gräueltaten der Nationalsozialisten wären diese fast ebenso furchtbaren Ereignisse jedoch kaum denkbar. Andere Menschen flohen später aus den kommunistischen Diktaturen Osteuropas oder siedelten nach Deutschland aus. Gerade dieses Schicksals wegen wurden wir schnell zu Verfechtern der neuen Demokratie, was unter anderem auch die bereits 1950 verabschiedete „Charta der deutschen Heimatvertriebenen" zeigt.
Für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und die anhaltende Solidarität mit den Anliegen der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler danke ich Euch. Ich habe mich insbesondere darüber gefreut, dass Du, lieber Philipp, beim letzten Bundesparteitag der CDU in Stuttgart auch mit den Stimmen der OMV ins Parteipräsidium gewählt worden bist.
Euch wünsche ich als ehemaliger JU-ler von ganzem Herzen weiterhin viel Erfolg in Eurer politischen Arbeit. Außerdem hoffe ich für die Tagung auf einen guten Verlauf, viele spannende und konstruktive Diskussionen sowie ein positives Medienecho.
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