20. Parteitag der CDU, Dresden

28.11.2006

60 Jahre Flucht und Vertreibung – Erbe und Auftrag -

Delegiertentreffen der OMV beim 20. Bundesparteitag der CDU

Im Vorfeld des 20. Parteitag der CDU kamen über 40 Vertreter der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (OMV) im Dresdner Kulturpalast zu einem Delegiertentreffen zu aktuellen Anliegen der Vertriebenen und Spätaussiedler zusammen.

Frau Erika Steinbach MdB, stellvertretende Bundesvorsitzende der OMV und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen referierte über die aktuellen Aufgaben der OMV, des BdV
und des Zentrums gegen Vertreibungen. Die Ausstellung im Berliner Kurfürstenpalais, welche mehr als 60.000 Besucher zählen konnte, wird demnächst zur Wanderausstellung umgearbeitet. Das große Interesse am Thema Flucht und Vertreibung macht zugleich immense Wissenslücken in diesem Bereich, insbesondere bei der jüngeren Generation deutlich. Man muss eine Verbesserung der schulischen Bildung auf diesem Gebiet anstreben.

Zukünftige Vorhaben des Zentrums gegen Vertreibungen sei die Dokumentation zur Siedlungsgeschichte der Deutschen im Osten Europas. Eine Million EUR investiert die Bundesregierung in die Vermittlung eines der tragischsten Kapitel deutscher und europäischer Geschichte. Darin sind 250.000 EUR, die dem Bund der Vertriebenen die Umwandlung der Ausstellung „Erzwungene Wege“ in eine Wanderausstellung ermöglichen und 750.000 EUR, um das, wie es im Koalitionsvertrag heißt, sichtbare Zeichen auf den Weg zu bringen, enthalten.

In der weiteren Diskussion wurde u.a. die wichtige Arbeit der Union für die Spätaussiedler, aber auch die Probleme bezüglich des Nachzuges von Familienangehörigen erörtert.

Bundesparteitag der CDU am 27. und 28. November 2006

Am Montag, den 27. November 2006 wurde vom Bundesparteitag der CDU mit großer Mehrheit ein Antrag der OMV angenommen und mit dieser Entschließung steht die CDU hinter der Errichtung eines Zentrums gegen Vertreibungen in Berlin, um ein weithin sichtbares Zeichen gegen Vertreibungen und Genozid zu setzen.

Durch die Wiederwahl der stellvertretenden OMV-Bundesvorsitzenden Erika Steinbach, MdB, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, in den Bundesvorstand der CDU würdigten die CDU-Parteidelegierten auch ihr Engagement für die Anliegen der Heimatvertriebenen, deren leidvolles Schicksal unauslöschlicher Teil deutscher Identität ist. Der Bundesvorsitzende der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU/CSU (Union der Vertriebenen und Flüchtlinge) Helmut Sauer (Salzgitter) wird seine bereits 16-jährige (Kraft Amtes) Zugehörigkeit zum CDU-Bundesvorstand fortsetzen. Ebenso bleibt der Arbeitsgruppe der Vertriebenen und Flüchtlinge in der CDU/CSU Bundestagsfraktion als CDU-Aussiedlerbeauftragter Jochen-Konrad Fromme weiterhin im CDU-Bundesvorstand kooptiert.

Die OMV war auf dem Bundesparteitag mit einem gut besuchten Informationsstand vertreten. In zahlreichen Gesprächen mit Delegierten, Gästen und Vertretern der Presse wurde immer wieder deutlich: Vertreibungen und Völkermord lassen sich niemals rechtfertigen. Sie sind und bleiben immer Unrecht. Die OMV wird durch Erinnerung immer wieder mahnen, und zugleich zu einem Ausgleich auf der Basis der geschichtlichen Wahrheit und des Rechts beitragen.

Ein Dank geht an all jene die am Stand als Gesprächspartner zur Verfügung standen und auch, fast nebenbei, zahlreiche Neumitglieder für den Kampf um die Rechte der Vertriebenen und Spätaussiedler gewinnen konnten.